Sven Faller hat sich mit seinem eigenständigen melodischen Stil auf dem Kontrabass international einen Namen gemacht. Tief verwurzelt in der Jazz-Tradition hat er den Sound und das harmonische Konzept des Instruments in neue Richtungen weiterentwickelt. „Der souveräne und phantasievolle Bassist Sven Faller“ schreibt die Süddeutsche Zeitung 1993 über seinen ersten Auftritt als Bandleader in München. Nach vielen Jahren in New York widmet er sich seit seiner Rückkehr nach Europa vor Allem seiner eigenen Musik.


Sein neuestes Projekt „Night Music“ widmet sich der besonderen Magie der Nacht - Musik für den Moment, der die Nacht nicht zum Tage macht, sondern ihre geheimnisvolle Energie zelebriert: Die Ruhe und Einsamkeit eines ziellosen Spaziergangs durch leere Straßen mit sparsamer Beleuchtung; eine Autofahrt durch die Nacht in einem fremden Land;  wachliegen nach einem merkwürdigen Traum; bei Dunkelheit aufbrechen bevor die Sonne kommt; wenn die Zeit ruht allein am Kaminfeuer. Diese und viele andere Bilder sind der Ausgangspunkt für „Night Music“.


Dafür hat er sein Traum-Trio zusammengestellt: Der amerikanische Pianist Bob Degen ist unbestritten eine zentrale Figur in der Geschichte des deutschen Jazz der 70er und 80er Jahre. „Für mich war Bob’s Trio-Platte „Sequoia Song“ von 1982 genau so wichtig wie Keith Jarretts erste Trio-Aufnahmen“ bekennt Faller. Mit dem Drummer Guido May, der unzählige Jazzgrößen von Antonio Faraò, Johnny Griffin, Diana Krall bis Pee Wee Ellis begleitet hat, ist er Anfang der 90er musikalisch aufgewachsen. Alle drei können auf bemerkenswerte Karrieren als Begleiter und Leader zurückblicken.


„Night Music“ erscheint im April 2016 bei GLM Music.

Nacht



noch bei Dunkelheit stehe ich auf

und steche in See

bevor die Sonne die Magie zerstört

suche ich sie


Ich streune ziellos

durch leere Straßen

in der Ferne ein einsames Leuchten

aus einer warmen Stube


vergiss die bunten Lichter

die sie zum Tage machen

das ist nicht das Leben meiner Nacht

sie hat eine tiefere Energie


geheimnisvoll

wie die Einsamkeit

einer langen Fahrt

durch ein fremdes Land


wenn die Zeit ruht

allein

in der Geborgenheit

eines Kaminfeuers


nach einem seltsamen Traum

liege ich wach

dann ist sie bei mir


„..kantable, volltönende Kontrabasslinien..“

Ralf Dombrowski, Süddeutsche Zeitung


„Faller brilliert und legt eine minimalistische, stets virtuose Basis.“

IN München


„Faller spielt nicht Bass, Faller ist Bass“

Trostberger

Night



still dark I get up

and put out to sea

before the sun destroys the magic

searching for her


I roam aimlessly

through empty streets

a lonely gleam in the distance

from a warm dwelling


forget the multicolored lights

that turn her into day

that’s not the life of my night

she’s got a deeper energy


mysterious

as the solitude

of an endless drive

through an alien country


time rests

alone

in the comfort

of a fireplace


waking up from a strange dream

I lie awake

that’s when she’s there